Die Marken


Wir könnten Ihnen hier die Daten liefern, die es über die Marken in jedem Reiseführer zu lesen gibt. Wer sich mit der Region beschäftigt und bereits in Betracht zieht, hier eine Immobilie zu erwerben, hat sich mit Literatur sicher schon eingedeckt. Wir wollen Ihnen die Region nicht unter den Gesichtspunkten Bevölkerungsdichte oder Bruttosozialprodukt vorstellen, sondern die Aspekte näherbringen, die das Leben hier mit sich bringt.

Wenn Sie Ihren Bekannten erzählen, dass Sie sich mit dem Gedanken tragen, hier ein Haus zu erwerben, wird Ihnen sicher die oder eine gleichsinnige Frage gestellt wie: "Marken, wo sind die denn?" Für Italiener eine der beliebtesten ländlichen Urlaubsregionen sind die Marken für uns Mittel- bzw. Nordeuropäer noch weitestgehend unbekannt.

Die Vorurteile, die speziell wir Deutschen z.B. mit der Adria haben, haben ihre Berechtigung durchaus weiter nördlich, in Rimini, Cesenatico oder Cattólica. Diese Urlaubsorte liegen in der Emilia Romagna. Spätestens ab der Grenze zu den Marken ändert sich aber der Tourismus. Selten sehen Sie ein Auto mit ausländischem Kennzeichen, Urlauber anderer Nationen sind rar.

Gerade die Adria in den Marken verdient aber durchaus einige weitere Anmerkungen. Erstaunlicherweise hat das Wasser hier eine sehr gute Qualität. Je nach Küstenabschnitt finden Sie besonders an den Steilküsten mit seinen traumhaften Buchten rund um den Naturpark des Monte Conero Strände mit glasklarem Wasser. Ein Badeausflug von Ihrem Haus in den Hügeln an's Meer lohnt also immer, auch in der Hochsaison im Juli und August werden Sie Ihr ruhiges Plätzchen am Strand finden.

Im Westen werden die Marken vom Apennin begrenzt, einem Gebirge, das im Süden mit den Monti Sibillini sogar ein Zentrum für den Wintersport bietet. Zwischen dem Apennin und der Adria befindet sich eine wunderschöne ländliche Hügellandschaft mit Zentren für Wein, wie z.B. dem Verdicchio-Gebiet.

In dieser traumhaft schönen Kulturlandschaft liegen die Landhäuser, die wir in unser Portal aufnehmen. Den Vergleich mit den Landschaften der Toskana oder Umbriens brauchen die der Marken nicht zu scheuen, ganz im Gegenteil. Neben der besonderen Schönheit der weichen Hügel ist die stete Meernähe ein besonderer Reiz. Allein von diesem Gesichtspunkt aus haben die Marken klare Vorteile gegenüber anderen Regionen. Ein wenig abseits von der Küste können Sie zu vergleichsweise sehr günstigen Preisen ausgezeichnet essen und trinken.

Kulturelle Highlights finden sich vorrangig in Städten wie Urbino, Ascoli Piceno, Macerata, Loreto, oder der Provinzhauptstadt Ancona. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Grotten von Frasassi, die größten begehbaren Grotten in ganz Europa.

Die Marken sind eine sehr italienische Region. Das merken Sie allerdings auch an der Sprache, selbst in den touristischen Zentren am Meer können Sie nicht davon ausgehen, dass ein Ober (cameriere) eine andere als seine Muttersprache spricht. Gerade in den wunderschönen Hügellandschaften zwischen der Adria und dem Apennin sind Leute, die einer Fremdsprache mächtig sind, die absolute Ausnahme.

Wenn Sie also ein wenig Italienisch mitbringen, ist das nicht nur hilfreich und in manchen Situationen unabdingbar, die Leute freuen sich unglaublich, wenn Sie sich bemühen, in der Landessprache zu kommunizieren. Jeder verzeiht Ihnen Ihre Fehler, Ihr Mut wird belohnt und nur durch ein gewisses Sprachrepertoire gewinnen Sie Freunde. Seien Sie nicht entmutigt, wenn Sie nach Ihrem gerade absolvierten Volkshochschulkurs "Italienisch" anfangs rein gar nichts verstehen. Italien ist - ganz ähnlich wie Deutschland - ein Land der Dialekte. Das "Hannover" Italiens mit seiner Hochsprache liegt in der Gegend von Florenz in der Toskana. In den Marken und hier oft von Ort zu Ort verschieden, wird überwiegend Dialekt und gerne ein recht kräftiger Dialekt gesprochen. Viele der Ortsansässigen sind auch nicht in der Lage, "Hochitalienisch" zu sprechen. Machen Sie sich darüber aber nicht zu viele Sorgen, auch im Veneto oder anderswo gibt es ausgeprägte Dialekte, die allein zu unterscheiden zwar nicht ganz einfach ist, mit jedem Aufenthalt fällt die Kommunikation aber leichter.

Schon immer ist uns ein Punkt sehr am Herzen gelegen. Jeden unserer Partner, aber auch unsere Freunde und Bekannte in Italien, haben wir gefragt, wie denn die Italiener darüber denken, wenn Ausländer Häuser und oft auch ein nicht unwesentliches Stück Land dazu kaufen. Wir hatten Bedenken, dass die Meinung darüber geteilt, skeptisch oder ablehnend sein könnte. Übereinstimmend bekamen wir aber stets die gleichen Antworten.

Die Gesellschaft in Italien verändert sich wie die anderer wirtschaftlich starker Nationen. Gerade in den ländlichen Regionen ändert sich somit auch die Erwerbsstruktur. Bauern geben ihre Höfe auf, weil sie ein Nachfolgeproblem haben. Die Jugend zieht es in die Stadt und in andere Berufe, eine gewisse Landflucht ist zu beobachten. Alte wunderschöne Bauernhöfe wurden verlassen und verfallen seitdem. Italiener kaufen sich eine neue moderne Wohnung oder ein neues Wohnhaus, unsere Wunschvorstellung nach einem stilvollen alten liebevoll hergerichteten rustico können viele noch nicht nachvollziehen.

Jedermann freut sich aber darüber, wenn in die alten verlassenen Häuser wieder Leben einzieht und die Häuser im Einklang mit der umliegenden Landschaft wieder hergerichtet werden. So gesehen wird es übereinstimmend als sehr positiv angesehen, wenn wer auch immer etwas unternimmt, um zum Erhalt der Kulturlandschaft beizutragen. Letztlich übernehmen Sie als Eigentümer eines Landhauses einen kleinen Teil der Landschaftspflege, die früher ausschließlich von den Bauern wahrgenommen wurde. Wenn Sie einheimische Unternehmen beauftragen, oder einfach Kontakt zu Ihren Nachbarn oder den Bewohnern des nächsten Dorfes aufnehmen, wird man dies nicht nur honorieren, sondern auch mit engen Freundschaften danken, die hierzulande schon lange nicht mehr üblich sind.

Dazu gehört die Gastfreundschaft der Italiener, Sie werden sehr schnell zum gemeinsamen Abendessen (cena) eingeladen und können die Herzlichkeit der Italiener erfahren.

Übrigens sind Ihren Umbauplänen gerade hinsichtlich eines harmonischen Erscheinungsbildes im Einklang mit der Umgebung durchaus enge Grenzen gesetzt. Eine Baugenehmigung für nicht im Register eingezeichnete Gebäudeteile erhalten Sie auf dem Land gar nicht, auch besondere Wünsche hinsichtlich Farbe der Fassade bzw. der Fensterläden werden Sie nicht realisieren können. Der Einklang mit der umliegenden Landschaft, die Verwendung von Erdfarben sind wichtig. Man hat aus den Bausünden der Vergangenheit gelernt und diese Erfahrung in sehr restriktive Gesetze fließen lassen.

In den letzten Jahren hat auch bei den Italienern eine gewisse Änderung der Denkweise hinsichtlich Lebensqualität und Wohnqualität stattgefunden. Wie oben schon erwähnt, konnte man die Vorlieben der Nordeuropäer nach etwas altem rustikalen überhaupt nicht nachvollziehen. So wurden wunderschöne Natursteinfassaden mit Putz zugekleistert, um dem Gebäude den Anschein eines modernen Wohnhauses zu geben.

Heute wird in mühevoller Handarbeit der Putz wieder entfernt und der Naturstein freigelegt. Auch wenn Sie Zeitschriften über Einrichtung der letzten Jahre vergleichen, geht der Trend von modernen Möbeln heute zunehmend in Richtung einer Integration von alter Bausubstanz mit entweder modernen oder neuen aber "auf alt" gemachten Möbeln. Diese Entwicklung ist aber erst seit kürzester Zeit zu beobachten und deshalb ist die Wertschätzung für ein gut erhaltenes Landhaus bei italienischen Kunden noch nicht so ausgeprägt wie bei ausländischen Käufern. Ihr Vorteil ist dabei, dass sich diese andere Denkweise noch in zum Teil sehr attraktiven Preisen bemerkbar macht.

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